Die Geschichte des Brandschutzes in der Stadt Gehrden beginnt nicht erst mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Jahr 1909
1909
Es bestand vielmehr eine Verpflichtung für alle Bürger, sich am Feuerlöschdienst zu beteiligen. An Geräten waren 2 Feuerspritzen mit jeweils 100 m Schläuchen, 3 Leitern, 10 Feuerhaken und 23 Löscheimer
vorhanden. Der Pflichtdienst wurde nach der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr durch den freiwilligen Dienst abgelöst.. Gründungstag war der

8. August 1909. 34 Männer stellten sich damals für diese Aufgabe bereit. Als erster Hauptmann wurde der Schmiedemeister Christian Eike gewählt.

Die vorhandenen Geräte, die vorher von der Pflichtfeuerwehr gebraucht worden waren, wurden übernommen. Das Spritzenhaus befand sich am Steintor. Im Jahr 1910 wurde dieses Gebäude mit einem Schlauch- und Steigerturm versehen. So ist es noch heute ein markanter Punkt im Stadtbild, heute allerdings als Gaststätte. Die vorhandene Handdruckspitze wurde weiter gebraucht. Eine technische Verbesserung sollte eine Elektro-Spritze bringen, die im Jahr 1912 angeschafft wurde, aber aus Gründen der Materialknappheit während des Krieges ohne Motor. So war weiterhin schwere Handarbeit angesagt, bis 1928 die erste Motorspritze in Dienst gestellt wurde. Ein Löschfahrzeug gab es noch nicht. Hierfür gab es Vereinbarungen mit Fuhrunternehmern, die bei Bedarf ihren LKW zur Verfügung stellten.

Erst 1942, als nach Luftangriffen viele und harte Einsätze in Hannover und Hildesheim zu leisten waren, wurde ein Löschfahrzeug beschafft und die Beweglichkeit der Wehr dadurch verbessert. Eine im Krieg installierte Luftschutzsirene diente fortan der Alarmierung, sodass die Feuerwehrmänner nicht mehr mit Glockengeläut und Feuerhörnern gerufen werden mussten . Erstes Feuerwehrhaus

Nach dem 2. Weltkrieg war der Neuanfang schwer – waren doch zu viele Lücken in den Reihen der Kameraden entstanden. Nur langsam ging es wieder bergauf. Im Jahr 1959 gab es wieder eine technische Verbesserung. Ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8 mit einer damals neuzeitlichen Vorbaupumpe wurde der Wehr zum 50-jährigen Bestehen übergeben. Das bisherige Spritzenhaus war nun nicht mehr ausreichend. So kam es zum Neubau des jetzt noch genutzten Gerätehauses an der Nordstraße. Im Jahr 1979 wurde das Gebäude um Schulungs- Werkstatt- und Sanitärräume erweitert.

Der technische Fortschritt ging auch an der Wehr nicht vorbei. 1969 war wieder ein großes Jahr. Ein Löschgruppenfahrzeug LF 16 wurde in Dienst gestellt. Mit dem mitgeführten Wasservorrat war die Einsatzstärke erheblich erhöht worden. Auch auf anderen Gebieten wurde die Ausrüstung der Wehr erweitert und verbessert und so den ständig wachsenden Anforderungen angepasst. Die Feuerwehr wurde in steigendem Maße nicht nur bei Bränden, sondern auch zu Hillf16feleistungen unterschiedlichster Art, z.B. zu schweren Verkehrsunfällen, gerufen. Dies führte dazu, dass 1985 ein Fahrzeug für technische Hilfeleistungen, ein ,,GW-Z“ beschafft wurde. Das LF 16 wurde 1995 durch ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 ersetzt. 2004 wurde unser LF 8 durch ein LF16/12 ersetzt. Insgesamt stehen der Wehr heute ein TLF 16/25, ein LF 16, ein RW und ein Einsatzleitwagen ELW 1 zur Verfügung.

Ein wesentlicher Fortschritt war 1976 die Einführung des Notrufs 112 und des Feuerwehrfunks zur Alarmierung und auch zur Verbindung unter den einzelnen Fahrzeugen.

Die Feuerwehr hat sich aber nicht nur der Aufgabe des Brandschutzes und der Hilfeleistung zugewandt, sondern ist auch auf anderen Gebieten tätig. Bereits kurz nach der Gründung der Wehr, im Jahr 1912, wurde eine Musikkapelle gegründet. Ein Spielmannszug kam 1954 hinzu. Seit 1965 gibt es auch eine Jugendfeuerwehr, in der nicht nur Jugendarbeit betrieben wird, sondern die auch den Nachwuchs für die Einsatzabteilung sicherstellt.

Die Feuerwehr Gehrden ist in den letzten Jahren immer häufiger zu Einsätzen gerufen worden. Dies ist nicht nur auf die gestiegene Einwohnerzahl zurückzuführen, sondern auch darauf, dass die Menschen in der heutigen Zeit sich immer weniger im Wege der Nachbarschaftshilfe gegenseitig unterstützen, sondern zunehmend auf öffentliche Institutionen zurückgreifen. Im Durchschnitt kommt es pro Jahr zu rund 50 Alarmierungen, wobei die technischen Hilfeleistungen die Mehrzahl ausmachen.


Einige große Einsätze sollen hier beispielhaft erwähnt werden:
1921: mehrtägiger Brand des Gutes Franzburg

1954: Brand Wendland‘s Mühle
Brand Steintorfeld 11
1976: Brand Zimmerei Voges
1985: Brand der Druckerei Wittmann & Wäsch
1997: Brand des Wohnhauses Neue Str.6.
2005:
Brand Steintorfeld 11